
„Bei Diversifizierungsprozessen geht es in erster Linie nicht um die Integration neuer Positionen und Perspektiven in ein bestehendes System. Es geht darum, die ausgrenzenden und diskriminierenden Strukturen zu erkennen und schrittweise und kontinuierlich Maßnahmen einzuführen, die darauf hinführen, die ‚rules of the game‘ zu verändern.“
Dr. Özlem Canyürek
Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Özlem Canyürek wurde 2022 vom ASSITEJ-Programm PERSPEKTIV:WECHSEL beauftragt, einen Forschungsbericht zum Thema Diversität in der freien Kinder- und Jugendtheaterszene zu schreiben. Ausgangspunkt aller Überlegungen und Analysen sollte das Archiv des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland (KJTZ) sein. Hier werden seit Ende der 80er Jahre Bild-, Ton- und Schriftzeugnisse der Darstellenden Künste für junges Publikum zentral an einem Ort zusammengeführt. [1]
Dr. Özlem Canyürek entschied sich, die deutschlandweit stattfindenden Kinder- und Jugendtheaterfestivals im Hinblick auf ihre Diversifizierungsprozesse zu untersuchen: Welche strukturellen Barrieren gab es oder gibt es heute noch immer? Wer entscheidet eigentlich, was gespielt wird? Und wer hat welche Ressourcen, um Teil von diesen Festivals zu sein?
Das waren die ersten Fragen, mit denen die Forscherin gestartet ist, sich das Archivmaterial genauer anzuschauen. Sehr schnell wurde deutlich, dass das Material alleine nicht ausreichen wird, um Marginalisierungserfahrungen anhand der bestehenden Strukturen deutlich zu machen. Deswegen hat Dr. Canyürek zusätzlich Interviews mit beteiligten Festivalmacher*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen geführt.
Die Ergebnisse sind als Forschungsbericht „Diversifizierungsprozesse in der Kinder- und Jugendtheaterfestivalszene“ sowie als Kurzfilm mit einer Zusammenfassung ihrer wichtigsten Ergebnisse unter PERSPEKTIV:WECHSEL – darstellende künste & junges publikum zugänglich.

Dr. Özlem Canyürek steht, ebenso wie das Team von PERSPEKTIV:WECHSEL, für Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops oder Filmvorführungen gerne zur Verfügung.
Bitte meldet euch dafür bei den Co-Projektleitungen (c.bartholomaeus@jungespublikum.de und / oder j.kizhukandayil@jungespublikum.de).
Das Projekt PERSPEKTIV:WECHSEL wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V.
[1] Mehr Informationen zur Sammlung des KJTZ findet ihr auf unserer Website Sammlung KJTZ – darstellende künste & junges publikum.
