Ab sofort können Fachbesucher online Karten bestellen.
Auf insgesamt acht Berliner Bühnen im Theater an der Parkaue, in den Sophienesælen, im Theater Strahl und im Grips Theater im Podewil präsentiert das Kinder und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland vom 25. bis 30. April 2017 das Festival des Theaters für junges Publikum „Augenblick mal! 2017“ und zeigt herausragende Inszenierungen für Kinder und Jugendliche. Der Saal des Theaterdiscounter wird zum Gesprächsraum, in dem interessierte Besucher wie Fachpublikum sich über die Inszenierungen und zentrale inhaltliche Diskurse austauschen können. Direkt gegenüber in der Klosterstraße befindet sich im Podewil das Festivalzentrum, das zum informellen Gespräch und Austausch einlädt.
Das Festivalprogramm ist mit Informationen zu allen dreizehn Inszenierungen und zum Rahmenprogramm online. Ab sofort sind Kartenbestellungen für Fachbesucher möglich. Das Formular muss ausgedruckt und dann ausgefüllt an das Kartenbüro augenblickmal@parkaue.de geschickt werden. Der offizielle Kartenvorverkauf beginnt am 20. Februar 2017 im Theater an der Parkaue.
KINDERTHEATER
Das Theater Waidspeicher erzählt die berührende Fluchtgeschichte der kleinen Toda in „Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor“ mit Kreidemalerei, Schau-, Puppen und Schattenspiel. Die freie Gruppe pulk fiktion lädt in der „Konferenz der wesentlichen Dinge“ ihr Publikum dazu ein, in einem Gesellschaftsspiel die Regeln der versammelten Tischgemeinschaft selbst festzulegen und bringt Alt und Jung direkt miteinander ins Gespräch. Den Dialog zwischen den Generationen nimmt auf ganz andere Weise auch Birgit Freitag auf, die in „Eins zu Eins“ ein Duett zweier Menschen choreographiert, die keine Tänzer sind, sich im Tanz aber dem großen Altersunterschied zum Trotz auf Augenhöhe begegnen. Wieder anders fokussieren die acht Schauspieler des Freiburger Theaters im Marienbad das Generationenthema: sie erinnern sich in „Kindheit“ daran, wie es war, als sie selbst noch jung waren. Und die oft gehänselte Außenseiterin Lisa bekommt in „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ in der Inszenierung des Thalia Theater Halle tatkräftige Unterstützung aus dem All.
JUGENDTHEATER
In „Sorry“ beschäftigen sich Monster Truck und der nigerianische Choreograf Segun Adefila mit der (Un)Möglichkeit einer Begegnung auf Augenhöhe im Schatten postkolonialer Machtverhältnisse. „Die Paten“ von der freien Gruppe Turbo Pascal öffnen zwei ebenbürtigen Männer aus unterschiedlichen Generationen und Familien die Bühne und entwerfen von Francis Ford Coppolas Kultfilm inspirierte Männlichkeitsbilder. Die Romanadaption „Tigermilch“ vom Comedia Theater Köln verfolgt dagegen das Leben zweier Mädchen, die beschlossen haben, erwachsen zu sein und zeichnet ein mitreißendes und schonungsloses Portrait über die Jugend. „The Basement“ vom Berliner Theater Strahl zeigt mit Tanz, Wucht und Musik kraftvoll bis zum Exzess welche Schwierigkeiten und Faszination das Miteinander mit sich bringt. Und James & Priscilla hinterfragen in „Nightcalls“ musikalisch, was es bedeutet, als Paar aneinanderzuhängen und was das mit Individualität oder Selbstverwirklichung zu tun hat.
INTERNATIONALE GASTSPIELE
Die Niederländische Produktion „Hip Hop Hurray“ erzählt mit Musik, Animation und Witz von Hip Hop als impulsgebender Tanzform und lässt die Kinder im Publikum auch selbst die Bewegungselemente ausprobieren. Der weißrussische Regisseur Yevgieny Korniag wehrt sich mit „Latent Men“ gegen die traditionelle Theaterästhetik seines Landes, die ausschließlich archetypische Frauen- und Männerbilder zeigt. In seinem kraftvollen Bewegungstheater werden stereotype Machtverhältnisse durchbrochen und genderspezifische sowie sexuelle Konzepte der Gegenwart verhandelt. „Trans[e]ición“ schließlich nimmt das Publikum mit auf eine Reise zwischen kubanischem Voodoo, Trance, individuellem und kollektivem Bewusstsein. In einer Mischung aus Hiphop, House und afro-kubanischer Folklore untersuchen die schwedischen und kubanischen Tänzer die Bedeutung ritueller Formen und das menschliche Streben nach Spiritualität.