Im März 2017 erhielten Künstler aus Nigeria kein Visum zur Einreise nach Deutschland, um ihre Produktion „Sandscapes“ bei den Festivals „Starke Stücke“ und „FRATZ“ zu zeigen. Stefan Fischer-Fels (Stellvertretender Vorsitzender der ASSITEJ e.V. und Mitglied des Vorstands der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche) betonte in seiner Rede zur Eröffnung des Festivals „Starke Stücke“:
„Es ist nicht hinnehmbar, dass wir Mauern bauen, die nicht einmal die Künstler überwinden können.“
Nun wiederholt sich die Geschichte in Norwegen: Die südafrikanisch-norwegische Koproduktion „Phefumla“ kann beim SAND Festival der ASSITEJ Norwegen nicht wie geplant gezeigt werden, da zwei der vier Darsteller kein Einreisevisum erhalten haben.
Produzentin Mariken Lauvstad hatte mit ehemaligen Häftlingen über ihr Leben in den Townships rund um Kapstadt gearbeitet und die Produktion beim Weltkongress „Cradle of Creativity“ gezeigt. Finanzielle Unterstützung erhielt die Produktion durch das norwegische Außenministerium, doch Visa für die Schauspieler werden nun von der gleichen Behörde nicht erteilt.
Hilde Annette Aakre, Geschäftsführerin der ASSITEJ Norwegen stellt fest:
„Die Entscheidung des Außenministeriums, den Schauspielern keine Visa zu erteilen, zeigt, dass wir noch immer in einer Welt leben, in der man keine echte Chance bekommt, wenn man in schwierigen Umständen außerhalb westlicher Grenzen geboren worden ist.“
Mariken Lauvstad sagt dazu:
„Die Aufführung hätte norwegischen Jugendlichen und dem normalen Theaterpublikum wichtige und einmalige Einblicke in eine ganz andere Lebenswirklichkeit erlaubt.“
Im Rahmen des SAND Festivals findet am kommenden Donnerstag, 14. September, ein Gespräch zur Produktion statt:
http://sandfestival.no/talk-phefumla/?lang=en
Hier der Link zur Quelle der Zitate und zur Berichterstattung von NRK:
https://www.nrk.no/sorlandet/ud-stotta-skuespillere-nektes-visum-til-norge-1.13678843
Und ein Statement der Veranstalter ist hier zu finden: