von Anna Eitzeroth
Wir sprechen wieder über Heimat – in der Politik, im Theater und auch im IXYPSILONZETT Jahrbuch für Kinder- und Jugendtheater, dessen Titel fragt: Heimat-Pflege als Theater-Programm? Heimat ist ein Begriff, der vieldeutig und durchaus umstritten ist – nicht zuletzt durch die politische Vereinnahmung, die er erfährt, indem er zur Ab- und Ausgrenzung, zur Distanzierung von dem „Anderen“ oder „Fremden“ genutzt wird.
Auch im Rahmen von Wege ins Theater, dem Förderprogramm der ASSITEJ im Rahmen von Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung, geht und ging es in vielen geförderten Projekten direkt oder indirekt um das Thema Heimat, in den meisten Fällen mit einer positiven Konnotation im Sinne von Identifikation, Zugehörigkeit, Aneignung oder von Ankommen, ein Zuhause finden. Im Projekt Platz da! des Staatstheaters Braunschweig haben die Teilnehmer*innen einen öffentlichen Platz erobert, bei der Konferenz der Träumer am Theater im Pfalzbau ging es um die Perspektiven der Teilnehmer*innen auf die Stadt Ludwigshafen und deren Image, und das Oldenburgische Staatstheater hat in den vergangenen Jahren gleich drei Projekte mit dem Begriff Heimat im Titel durchgeführt: Spiel.Räume – Heimat ist hier, Heimat ist woanders und Heimat im Kopf.
Was ist krank und gebrechlich an unserer Heimat, dass wir sie pflegen müssen?
fragt die freie Autorin Annalena Küspert unter dem Titel Take me home im Jahrbuch der ASSITEJ: Wie kann Theater gleichzeitig Heimat sein und mit seiner Kunst verunsichern, unterhalten und anregen? Sie ist eine der Referent*innen beim Fachtag MAKING HEIMAT, der am 25. Januar 2019 im Staatstheater Braunschweig stattfindet und die Projektpraxis mit der kritischen Diskussion des Heimatbegriffs verknüpft: wie ist die politische und soziale Verortung des Theaters in diesem Kontext? Wie kann Theater Teil der Alltagswelten von Kindern und Jugendlichen werden und wie kann es sich gesellschaftlich und politisch positionieren?
Die Anmeldung für den Fachtag ist hier möglich: wit@kjtz.de.
Anna Eitzeroth ist Projektleiterin von Wege ins Theater, das kleine und große Projekte für Theaterentdecker*innen, Theaterspieler*innen und Theatermacher*innen fördert. Rund eine Million Euro stehen in diesem Jahr für Bündnisse vor Ort zur Verfügung. Die nächsten Antragsfristen für eine Förderung durch Wege ins Theater sind der 31. Januar und der 30. April 2019.