Liebe Leserinnen und Leser,
während des 25. Frankfurter Autorenforums waren es die “Thesen zur Kulturpolitik” des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann, die für Diskussionen sorgten, in diesen Tagen ist es die Besetzung des neuen Berliner Kulturstaatssekretärs Tim Renner, der angeblich die Oper nur besucht, wenn dort Party gefeiert wird.
Und wir? Wie halten wir es mit der Kultur? Ich habe mir ein paar Fragen überlegt und freue mich über eine rege Teilnahme.
1. Wann waren Sie zuletzt in der Oper oder im Theater?
2. Menschen, die häufig ins Theater gehen, tragen Jeans. Wer sich aber fremd fühlt in diesen Räumen, macht sich besonders schick. Stimmt das?
3. Waren Sie schon mal auf einem Ball? Und sind Bälle noch zeitgemäß?
4. Welchen kulturellen Beschäftigungen gehen Sie besonders gern nach?
5. Haben Sie sich schon mal über Ihren Kulturbegriff Gedanken gemacht und wie sieht er aus?
(Fragen einfach in die Kommentarfunktion kopieren und beantworten)
1. Wann waren Sie zuletzt in der Oper oder im Theater?
Ich gehe selten in Opernaufführungen. In der Alten Oper in Frankfurt war ich in den letzten Monaten, um Martin Grubinger zu hören und danach bei Klaus Doldinger und Max Mutzke. Mit der ganzen Familie habe ich „Krabat“ im Schauspielhaus gesehen, darüber reden wir heute noch. Wenn ich ins Theater gehe, dann gerne in kleinere Häuser.
2. Menschen, die häufig ins Theater gehen, tragen Jeans. Wer sich aber fremd fühlt in diesen Räumen, macht sich besonders schick. Stimmt das?
Ich hatte mal einen Studienfreund, der zu „hochkulturellen“ Ereignissen immer seine ältesten Sachen anzog. Ob er das heute noch macht? Keine Ahnung.
3. Waren Sie schon mal auf einem Ball? Und sind Bälle noch zeitgemäß?
Nein. Nein.
4. Welchen kulturellen Beschäftigungen gehen Sie besonders gern nach?
Je nach Laune: Lesen, bloggen, twittern, die Kaffehauskultur pflegen.
5. Haben Sie sich schon mal über Ihren Kulturbegriff Gedanken gemacht und wie sieht er aus?
Kultur ist für mich das selbstorganisierte Stadtteilfest ebenso wie das multinationale Vereinsleben im Kleingartenverein oder ein Konzert in der Alten Oper. Die selbstbewusste Inanspruchnahme des öffentlichen Raumes durch die BürgerInnen ist meines Erachtens Voraussetzung demokratischer Kultur. Vortrags- und Diskussionsformate, wie sie zum Beispiel die Römerberggespräche oder die Evangelische Akademie in Frankfurt anbieten, ermöglichen Teilhabe auf hohem Niveau.
1. Wann waren Sie zuletzt in der Oper oder im Theater?
Dass ich in der Oper war ist schon eine Weile her. Im Theater war ich das letzte Mal vor zwei Wochen. Sonntag gehe ich wieder und freue mich bereits sehr darauf.
2. Menschen, die häufig ins Theater gehen, tragen Jeans. Wer sich aber fremd fühlt in diesen Räumen, macht sich besonders schick. Stimmt das?
Ich denke nicht, dass man das pauschal sagen kann. Ausnahmen gibt es wohl immer. Ich gehe monatlich, je nach Spielplan sogar wöchentlich ins Theater und mache mich dennoch jedes Mal schick. Es ist quasi ein Ritual, dem ich nachgehe und ein Abend den ich ganz mir widme. Da würde ich nie in Jeans gehen.
3. Waren Sie schon mal auf einem Ball? Und sind Bälle noch zeitgemäß?
Ja, ich gehe gerne auf Bälle. Der Großteil wird wahrscheinlich sagen, dass Bälle nicht mehr zeitgemäß sind, aber dem möchte ich widersprechen. Ein Ball stellt in meinen Augen noch immer ein schönes, gesellschaftliches Ereignis dar und es ist schade, dass die Zahl der veranstalteten Bälle stetig abnimmt.
4. Welchen kulturellen Beschäftigungen gehen Sie besonders gern nach?
Ganz oben steht natürlich ins Theater gehen. Aber auch Museums- und Galeriebesuche zählen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.
5. Haben Sie sich schon mal über Ihren Kulturbegriff Gedanken gemacht und wie sieht er aus?
Kultur ist für mich das Interesse an gesellschaftlichem Zusammenleben und den damit verbundenen Ausdrucksformen.
Danke für Ihren Kommentar. Zu 3: In Frankfurt fand gerade im Pamengarten ein „Frühlingsball“ statt, der so erfolgreich war, dass er Tradition werden soll. Vielleicht für Sie ein Anlass, nächstes Jahr nach Frankfurt zu kommen?
1. Wann waren Sie zuletzt in der Oper oder im Theater?
Ich hatte bis vor kurzem ein Abo beim Schauspiel Frankfurt und habe auf diese Weise – ohne Aufwand – die Möglichkeit gehabt, tolle Stücke zu sehen. Allerdings machte es der zeitliche Streß mit der Familie unmöglich (Beginn 19.30) dies weiter zu verfolgen.
2. Menschen, die häufig ins Theater gehen, tragen Jeans. Wer sich aber fremd fühlt in diesen Räumen, macht sich besonders schick. Stimmt das?
Meiner Meinung nach, ist dies eine Generationenfrage. Unter den älteren Abonnenten habe ich immer sehr gepflegte und adrett gekleidete Menschen gesehen. Jüngere sind häufig in legerer Kleidung zu sehen.
3. Waren Sie schon mal auf einem Ball? Und sind Bälle noch zeitgemäß?
Das letzte Mal auf dem Abschlußball meiner Tanzschule anno… Ich finde Bälle absolut überflüssig. Kürzlich wurde in in der Alten Oper in Frankfurt ein Ball mangels Anmeldungen abgesagt, das spricht für sich.
4. Welchen kulturellen Beschäftigungen gehen Sie besonders gern nach?
Ins Theater, auch Kindertheater, Museumsbesuch, Oper ist auch ein Lieblingsort (leider viel zu selten besucht), Kino
5. Haben Sie sich schon mal über Ihren Kulturbegriff Gedanken gemacht und wie sieht er aus?
Darüber habe ich mir noch nicht den Kopf zerbrochen. Ich denke aber, dass der Kulturbegriff weitaus mehr Einrichtungen wie Theater, Oper, Leseorte etc. anbetrifft. Kultur beinhaltet für mich auch, das soziale Miteinander, wo sich Menschen treffen und voneinander lernen. Dazu gehören dann natürlich auch Bildungseinrichtungen.