Kontroverses Theater, das Kindern und Jugendlichen unkonventionelle Auseinandersetzungen anbietet, Ethik und Moral hinterfragt oder neue Formen ausprobiert, hat es von vornherein schwer. Der Gefälligkeitsdruck ist sehr hoch in dieser Sparte, die Theaterkünstler im Spagat, ihr junges Publikum ernst nehmen zu wollen, andererseits aber auch ständig den Moralvorstellungen der Lehrer und Eltern zu entsprechen. Der Widerspruch zwischen Kunst und Pädagogik wird zum Kompromiss auf Kosten der Kunst.
Ideal fände ich Formate, in denen die Häuser Lehrer und Eltern zum Gespräch über Erwartungshaltungen und Theaterrezeption einladen. Ich wünsche den Kinder- und Jugendtheatern mehr Autonomie, einen größeren Handlungsspielraum, eine bessere Subventionierung und allen Künstlern und Pädagogen viel Mut, Kindern und Jugendlichen auch mal was zuzumuten.“
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