Jürgen Kirschner hat sich in einem ausführlichen Interview in interjuli – Zeitschrift zur Internationalen Kinder- und Jugendliteraturforschung mit Mareike Hachemer über die Bedeutung des Kinder- und Jugendtheaters unterhalten. Herausgekommen ist ein fachkundiger Rückblick über die vergangenen 25 Jahre des Zentrums und eine Reflexion über die Veränderung des Kindertheaters und des jungen Publikums:
„Wie hat sich Ihrer Meinung nach die Rolle des kindlichen Theaterzuschauers in den letzten 25 Jahren verändert?
Theater ist ein transitorisches Phänomen. Es ist nicht wiederholbar, weil seine Komponenten sich schon von Aufführung zu Aufführung ändern. Nach einem Vierteljahrhundert hat sich fast alles verändert – auch wenn eine Inszenierung werktreu über diesen Zeitraum immer wieder gespielt worden wäre. Schauspieler und Zuschauer gehören jetzt einer anderen Generation an. Beide Seiten leben in einer Welt, die medial zusammengerückt ist und die andere Konfliktlinien als allein der Kalte Krieg prägen. Die sozialen Institutionen, das familiäre und im weiteren Sinn bürgerliche Umfeld haben sich gewandelt. Auch wenn wir in Deutschland weltweit gesehen auf einer Insel der Glückseligen leben, reichen die globalen Fragen bis in den Theatersaal hinein. Armut und Migration, soziale Dissoziation und mediale Interaktivität bestimmen Erfahrungen und Erwartungen des Publikums.“ (zitiert aus „Bitte keine Kinderteller“ – Ein Interview mit Jürgen Kirschner zur Bedeutung des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland in interjuli 01/15)
Das interessante Gespräch mit Jürgen Kirschner, der als wissenschaftlicher Dokumentar von Anfang an das Zentrum mitgeprägt hat, ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift erschienen und kann hier bestellt werden: KLICK.