Meike Fechner berichtet aus Berlin: Kultur macht stark soll weiter gehen!
Keynote Speaker Albert Schmitt von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen forderte eindringlich und mit überzeugendem Pathos dazu auf, dass alle Kulturschaffenden, die sich neuen Zielgruppen zuwenden, sich immer auch selbst als Teil der Zielgruppe begreifen sollten. Ihre Neugier, auch ihre Unsicherheit, vor allem aber ihre Offenheit gegenüber den Menschen, denen sie begegnen und mit denen sie arbeiten, seien Voraussetzung für den eigenen Bildungsprozess und den aller Beteiligten.
Dass Kinder und Jugendliche, in deren Alltag die Begegnung mit Kunst und Kultur nicht alltäglich ist, dies seit 2013 in den Projekten des Förderprogramms „Kultur macht stark“ erleben können, war Thema einer Konferenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Berliner Westhafen am 6. April 2016. Zur Eröffnung sprach Ministerin Johanna Wanka und nutzte die Gelegenheit zur Bekanntgabe einer großen Neuigkeit: Kultur macht stark soll auch nach 2017 weiter gehen!
Wieviele Millionen Euro sich in dieser Ankündigung verbergen und wie die Details der Förderung aussehen könnten, wird Ende dieses Jahres bekannt gegeben. Sicher ist aber, dass das Ministerium an der Zusammenarbeit mit den Verbänden und an der Idee lokaler Bündnisse festhalten wird. Dem großen Ziel der Bildungsgerechtigkeit will das Ministerium damit ein Stück näher kommen und betont, dass bislang bereits fast 400.000 Kinder und Jugendliche erreicht worden sind.
Dieses Foto von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka mit Anna Eitzeroth (Projektleiterin „Wege ins Theater“ / KJTZ Arbeitsbereich „Theater in der kulturellen Bildung“) und Meike Fechner (Geschäftsführerin der ASSITEJ) wurde von Kornelia Haugg (Abteilungsleiterin im BMBF) gemacht. Ob es irgendwann Millionen wert ist, wird die Zukunft zeigen…
Ein Podium mit Hans-Heinrich Grosse Brockhoff und Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat) als Jurymitglieder des Programms sowie Gerd Taube (KJTZ und BKJ e.V.) und Susanne Keuchel (Akademie Remscheid) hob hervor, dass stets die Perspektive der Kinder und Jugendlichen Ausgangspunkt für die Konzeption der Aktivitäten im Programm ist. Die freiwillige Teilnahme ist dabei ein zentraler Aspekt, die Offenheit der Projekte für kulturelle Ausdrucksformen und Experimente aller Art ist ein weiterer. Zum Abschluss wurde über „Herausforderungen an die kulturelle Bildung durch den Zuzug von Flüchtlingen“ diskutiert. Dass diese Diskussion noch am Anfang steht, ist verständlich. Das BMBF hat jedoch Förderprogramme nicht nur für Kinder und Jugendliche angekündigt.
Mehr zur Konferenz ist hier zu finden: www.buendnisse-fuer-bildung.de. Eine Dokumentation wird durch das Ministerium erstellt.
Für eine Förderung aus dem „Kultur macht stark“-Programm der ASSITEJ „Wege ins Theater“ können zum 30. Juni 2016 und zum 30. September 2016 Förderanträge eingereicht werden. www.wegeinstheater.de
PS: Am 15. April 2016 veranstaltet die ASSITEJ zu „Wege ins Theater“ eine kostenlose Reflexionsveranstaltung zum Thema „Diversität“ im Theater für junges Publikum. Mehr Informationen finden Sie hier.