In mehreren Fachausschüssen, die die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) eingerichtet hat, beschäftigen sich Vertreter*innen der über 50 Mitgliedsorganisationen mit speziellen Fragestellungen zur Kulturellen Bildung. Dazu zählen Themen wie „Kultur macht Schule“, „Kulturelle Bildung von 0-6“ oder „Freiwilliges Engagement“. Die Fachausschüssen treffen sich in regelmäßigen Abständen und laden externe Fachberater*innen ein, Impulse zu geben und sich an den Diskursen zu beteiligen. Am Dienstag, 24. April fand die Frühjahrssitzung des Fachausschusses „Internationales“ in Hannover statt. Es wurde erneut das Thema „Internationalisierung von Trägern der kulturellen Bildung durch Organisations- und Personalentwicklung“ diskutiert. Dieses stand bereits vor zwei Jahren auf der Tagesordnung des Fachausschusses und wurde von der Bildungsreferentin Kerstin Giebel moderiert. Das Thema stößt bei den Verbänden auf großes Interesse, sind doch alle auf unterschiedlichste Weise international aktiv.
Kerstin Giebel, zuständig für Qualitätsentwicklung bei der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit IJAB, war für das Projekt „Modellentwicklung zur Etablierung einer internationalen Leitkultur in Organisationen und Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe“ (2016-2018) zuständig. Sie berichtet über den Verlauf dieses Modellprojekts an dem 5 Träger der Jugendhilfe teilnahmen. Ihre Fragen an die eigenen Aktivitäten im internationalen Bereich wurden von Coaches moderiert und wissenschaftlich begleitet. Ergebnisse waren:
– Fachkräfte für den internationalen Austausch müssen qualifiziert werden
– entsprechende Strukturen in den Einrichtungen sind zu schaffen um qualifiziert international arbeiten zu können
– neue Fachkräfte müssen gewonnen werden
– Leitfaden und Methodenkoffer für die Internationalisierung der Verbände sollte erstellt werden.

Der Abschlussbericht des Modellprojektes wird demnächst veröffentlicht (siehe www.bkj.de). Um die EU-Jugendstrategie „Grenzüberschreitende Lernmobilität ermöglichen“ umzusetzen, haben die Einrichtungen der Jugendhilfe die Aufgabe, Projekte der internationalen Jugendarbeit zu initiieren und Teilnehmende dabei zu unterstützen. In dem „Eckpunktepapier einer abgestimmten Strategie zur Förderung der Fachkräftequalifizierung“ https://bit.ly/2r0C9Ui werden Bedarf und Angebote, Mobilitätshindernisse und Rahmenbedingungen untersucht und kritisch befragt.
In der anschließenden Diskussion und dem Praxisbericht von Jörg Meder, Generalsekretär des Arbeitskreis Musik in der Jugend (AMJ), berichteten die Vertreter*innen der Verbände über den Stand (und den Zustand) der Internationalisierung ihrer Einrichtungen. Sowohl in der Entwicklung der Organisation als auch in der Personalentwicklung gibt es auf diesem Gebiet große Defizite. Mit der Internationalisierung der Arbeit kommen auf die Verbände große Aufgaben zu. Das Thema wird den Fachausschuss „Internationales“ der BKJ auch weiterhin beschäftigen.
Henning Fangauf