Zwei mal zehn preiswürdige Stücke für das Kinder- und Jugendtheater

Die Jury für den Deutschen Kindertheaterpreis 2018 und Deutschen Jugendtheaterpreis 2018 hat über die Auswahllisten zu den beiden Preiskategorien entschieden.
Aus den jeweils zehn Theatertexten werden als nächstes je drei Texte für die Preise nominiert und veröffentlicht.

Foto_Christoph_Macha_C_Katrin_Schander
(c) Katrin Schander

Am 1. November 2018 werden die Preisträger*innen von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey mit den Staatspreisen für Kinder- und Jugendtheater ausgezeichnet.

In den nächsten Tagen werden hier die fünf Juror*innen jeweils vier Texte aus den Longlists mit einem kurzen Text präsentieren. Den Anfang macht heute Christoph Macha, seit 2014 Dramaturg am tjg. theater junge generation Dresden, davor am Staatstheater Braunschweig.

 

„Billy de Kid“ (10+)
Billy de Kid
von Herman van de Wijdeven (Belgien)
Deutsch von Rob Vriens
Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
Billy ist wütend, Billy will raus, Billy will was ändern. An seiner Seite Lucy, endlich eine die den „Westernhelden“ als das ansieht, was er eigentlich ist. Und ihm so die Pistole abnehmen kann. – Was als Western mit Mexican standoff beginnen könnte, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Drama in einem Kinderzimmer um den Jungen Billy, dessen Eltern sich scheiden lassen und wie er damit umgeht, zweifelt, wütet und sich die Maske „Billy de Kid“ als Panzer anzieht. An seiner Seite seine beste Freundin.

„Krone“ (6+)
Kruin
von Anna Carlier (Niederlande)
aus dem Niederländischen von Christine Bais
Verlag der Autoren, Frankfurt Main
Ein glücklicher Ort, das Dorf im großen Wald. Hier leben sie gemeinsam, die Kinder. Drei von ihnen heißen Bos, Rak und Fep. Gemeinsam spinnen sie fantastische Geschichten, reden ganz ungestört miteinander. Da tritt ein Erwachsener– der unverständliche Mann – in ihre Welt, fordert sie auf sich zu benehmen, ordentlicher zu sein. – Ein poetisches Sprachstück über den Verlust von Fantasie, daraus folgender Sprachlosigkeit und wie man sich die eigene Sprache mit klugen Ideen, kleinen Tricks und Mut zurückholt.

„Runter auf Null“ (14+)
Å telle til null
von Kristofer Blindheim Grønskag (Norwegen)
aus dem Norwegischen von Nelly Winterhalder
Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
Ein Jugenddrama, von 10 auf 0 gezählt. Rückwärts verwebt sich die Geschichte über sozialen Medien, über Selfies auf einer Gleisanlage, über Stalking, über Mobbing, über ungewollte Fotos, aber auch Freundschaft und Liebe. – Ein Panoptikum in zehn Szenen – sprachlich höchst fordernd, intelligent mit einander versponnen – über eine Jugend im digitalen Heute, die sich mit den klassischen Adoleszenz-Fragen auseinandersetzt. Wie wollen wir leben? Wie wollen wir sein? Was können wir sein?

„Der (vor)letzte Panda oder Die Statik“ (14+)
(Pret)posljednja panda ili statika
von Dino Pešut (Kroatien)
aus dem Kroatischen von Alida Bremer
henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag, Berlin
Vier junge Menschen, geboren 1990, geboren in Kroatien. Ihre Kindheit, ihre Jugend ist von Krieg und Hass geprägt. Trotzdem werden sie groß, trotzdem genießen sie wie alle Jugendlichen das unendliche Gefühl von Freiheit, von erster Liebe. – Ein Portrait einer jungen Generation, die genauso wie ihren westeuropäischen Zeitgenossen das „hippe“ Leben wollen, einen Coffee to go verlangen …

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