Die Drama Control: Beobachtungen aus der ASSITEJ-Werkstatt am 15. Juni 2022

Copyright: Drama Control

Ich bin Alicia, Teil der Drama Control, und erzähle euch, wie der Tag aus meiner Perspektive abgelaufen ist.
Von uns dabei waren Kennet (10), Henri (12), Ariane (14), Finnja (17) und ich (19).

Wir eröffneten die Werkstatt mit einer klassischen Vorstellungsrunde und wurden alle von Katrin Maiwald von der ASSITEJ begrüßt.
Das Aufwärmen haben Kennet und Henri im Vorfeld geplant und alle im Raum zu einer Runde Stopp-Tanzen eingeladen. Wir tanzten zu bekannten Pop-Songs und mussten stehen bleiben, sobald die Musik aus war, wer sich trotzdem bewegte, musste ausscheiden. Danach spielten wir das Molekül-Spiel: Dafür liefen wir alle quer durch den Raum und bei einem Zeichen von Henri mussten sich spontan kleine Gruppen zusammenfinden, die eine Aufgabe erfüllen mussten, wie zum Beispiel Grimassen schneiden oder pantomimisch ihr Lieblingstier darstellen.

Nach vielen Lachern war das sehr aktive Aufwärmen vorbei und wir machten ruhig weiter.

Von jetzt an übernahm Ariane und erzählte von vergangenen Projekten der Drama Control mithilfe einer PowerPoint.
Dazu gehörte das Stück „Weg vom Fenster“ von Wera Mahne. Hier waren Kennet, Henri und zwei weitere Drama Control Mitglieder bei der Entwicklung des Stücks dabei gewesen. Für das Stück erarbeitete Kennet ein Parkour, welchen er uns erklärte und für die Werkstatt nachbaute.

Dann durfte sich jeder an Kennets Parkour des Lebens wagen.
Über Video teilte auch die Regisseurin Wera Mahne ihre Erfahrungen mit der Drama Control.

Nach einer Pause ging es weiter mit unserer nächsten Rubrik: „Theaterrevier Next Talents“! Wir hatten die Werkstatt-Teilnehmenden im Vorfeld darum gebeten, uns Stücke, Kollektive oder einfach nur Themen vorzustellen, die bei der nächsten Spielzeit dabei sein sollten.
Die Teilnehmenden hatten nur drei Minuten Zeit, um uns von ihrer Idee zu überzeugen. Wir, die Drama Control, saßen an einem Jurytisch und vergaben für jede Vorstellung Punkte von eins bis fünf. Die Top-Ideen mit den meisten Punkten werden dann beim nächsten Treffen mit der gesamten Drama Control besprochen.
Was dann für die übernächste Spielzeit dabei ist, werdet ihr bald sehen. 😉

Am Anfang waren die Teilnehmenden noch aufgeregt, viele Vorstellungen waren auch ziemlich spontan. Doch dann kamen immer mehr und mehr Ideen, wir waren sehr begeistert von neuen Personen, die wir vorgestellt bekommen haben oder Denkanstöße an Themen, die wir im Theater ansprechen könnten.

Das letzte Ereignis des Tages war „It’s All About The Money“.
In diesem Jahr hat die Drama Control ein Preisgeld von 5000€ gewonnen und das Geld ist noch unberührt. Deshalb wollten wir in einer kleineren Gruppenkonstellation Wünsche und Ideen von der gesamten Drama Control begutachten und eine Vorauswahl treffen.

Die anderen Mitglieder wurden über WhatsApp oder E-Mail nach ihren Wünschen gefragt und es gab viieeelllee Vorschläge wie Reisen, Möbel oder gekühlte Getränke im Theaterrevier.

In der Mitte hatten wir einen Tisch mit Zetteln, wo alle Ideen draufstanden und ungefähr wie teuer diese Ausgaben wären.
Wir hatten 50 Karamellbonbons die je 100€ symbolisierten und verteilten erst nach Gefühl die Bonbons auf Ideen, die uns ansprachen. Es wurde viel diskutiert und wir schoben das Geld hin und her.
Die anderen Teilnehmenden saßen außen in einem Kreis um uns herum.

Zum Ende der Runde soll das Geld vor allem für eine Slushie-Eismaschine ausgegeben werden. Dieser Vorschlag wird noch in der großen Runde diskutiert.

Zur Drama Control gehört es, viel zu reden, darum sollte es auch in unserem letzten Punkt des Tages gehen. Da die Zeit leider zu knapp war, wurde dies als Spielangebot auf den Hof verlegt, um Gespräche zu führen.

Und so ging der Tag auch zu Ende.

Es war sehr erleichternd, dass alles so gut geklappt hat.

Das lag wahrscheinlich auch viel an der Offenheit der Erwachsenengruppe. Da sie sich wahrscheinlich sowieso schon mit Machtverhältnissen im Kinder- und Jugendtheater beschäftigen und sich dafür interessieren, Kindern und Jugendlichen mehr Verantwortung zu übertragen, hatte man nie das Gefühl, dass sie uns, unsere Aufgaben oder Positionen wegen unseres Alters hinterfragen. Stattdessen wurden während der Pausen Gespräche auf Augenhöhe mit uns angefangen, um unsere Entscheidungen besser zu verstehen.

Es herrschte an sich für beide Seiten eine angenehme Stimmung, die Fragen erlaubten und Meinungen respektierten.

In Zukunft warten bestimmt noch viele weitere Workshops auf die Drama Control und da hoffen wir, dass diese ähnlich gut laufen.

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