Neues Kuratorium des KJTZ für dreijährige Amtszeit berufen (2024-2026) 

Ein Kuratorium begleitet als Critical Friend die Arbeit des Kinder- und Jugendtheaterzentrums (KJTZ). Das Gremium besteht aus elf Mitgliedern: Drei Vertreter*innen der Geldgeber des KJTZ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main) und acht Expert*innen mit verschiedenen beruflichen Perspektiven aus dem Feld der Darstellenden Künste für junges Publikum. Daher arbeiten Personen mit unterschiedlicher Expertise aus den Feldern Theater für Kinder und Jugendliche, Theater mit Kindern und Jugendlichen (Theaterpädagogik), Forschung und Wissenschaft, Kulturpolitik/Jugendpolitik sowie ein junger Kurator unter 21 Jahren im Kuratorium mit. 

Im Dezember 2023 hat Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die neuen Kurator*innen für die Amtszeit von 2024 bis 2026 berufen. Wir stellen hier die Expert*innen vor, die dem Gremium angehören.  

Theater für Kinder und Jugendliche

Foto: Jörg Metzner

Anna Vera Kelle, Regisseurin und Mitglied der Geschäftsführung und Theaterleitung des Theater Strahl in Berlin:
Anna Vera Kelle (*1990 in Detmold) studierte Regie an der HfMDK Frankfurt am Main und arbeitet seit 2014 als freie Regisseurin unter anderem am Theater der jungen Welt Leipzig, Neuen Theater Halle, Schauspiel Hannover, Staatstheater Kassel und regelmäßig am Theater Strahl. Seit 2019 arbeitet sie außerdem gemeinsam mit Leoni Voegelin als VeraVoegelin. 2020 hat sie ihr Masterstudium im Studiengang Spiel und Objekt an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin abgeschlossen, in dem sie sich intensiv mit dem Potenzial digitaler Technologien und partizipativer Formate im Theater auseinandergesetzt hat. 2021 war sie künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang Spiel und Objekt. Seit der Spielzeit 2021/22 leitet sie gemeinsam mit Karen Giese und Matthias Kelle das Theater Strahl in Berlin. Sie wurde zum ersten Mal in das Kuratorium des KJTZ berufen. 

Foto: Raphael Hadad

Petra Fischer, Freie Dramaturgin, Theaterpädagogin, Festivalkuratorin aus Zürich (Schweiz):
Petra Fischer (*1963 in Ost-Berlin) studierte von 1982 bis 1987 Theaterwissenschaft an der Theaterhochschule in Leipzig. Danach war sie am Theater Junge Generation Dresden, am GRIPS Theater Berlin, am Jungen Schauspielhaus Zürich tätig und arbeitete als Jurymitglied und Kuratorin beim Theatertreffen der Jugend, dem Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis, bei Festivals wie AUGENBLICK MAL!, Blickfelder und Schöne Aussicht sowie als freie Produktionsdramaturgin. Sie lebt in Zürich und Chur (Schweiz) und arbeitet seit 2019 freischaffend als Dramaturgin, Theaterpädagogin, Dozentin (u.a. ZHdK) und Kuratorin in der Schweiz und in Deutschland. Seit 2020/21 ist sie Dramaturgin und Vermittlerin für junges Publikum im Theater Chur und seit 2020 künstlerische Leiterin des fanfaluca – Jugend Theater Festival Schweiz. Sie ist ehrenamtliches Vorstandsmitglied der ASSITEJ Schweiz/Suisse/Svizerra/Svizra, beim Theater Stadelhofen Zürich und im Zirkusquartier Zürich. 
Von 2020 bis 2023 war sie Vorsitzende des Kuratoriums des KJTZ und wurde nun zum zweiten Mal in das Gremium berufen. 

Theater mit Kindern und Jugendlichen (Theaterpädagogik) 

Foto: Sebastian Korp

Elisabeth Hagl, Pädagogin M.A., Kultur- und Theaterpädagogin, geschäftsführende Vorständin des Vereins CultureClouds e. V. und Künstlerische Co-Leiterin des Festivals Rampenlichter, München:
Elisabeth Hagl arbeitete nach dem Studium zunächst als freischaffende Theater- und Zirkuspädagogin und als Improtheaterschauspielerin. Seit 2013 ist sie geschäftsführende Vorständin von CultureClouds e.V., einem Träger der freien Jugendhilfe, der in München künstlerische Projekte und Räume mit Kindern und Jugendlichen durchführt. Sie ist Gründerin und Co-Leiterin des Tanz- und Theaterfestivals Rampenlichter, einem Schauplatz für die darstellende Kunst von jungen Menschen aus ganz Deutschland und anderen Ländern. Sie ist wesentlich dafür verantwortlich, dass sich das Festival zu einem inklusiven Festival und einem Ort gemeinsamer künstlerischer und gesellschaftlicher Visionen von Jugendlichen und Erwachsenen entwickeln konnte. 
Elisabeth Hagl wurde zum ersten Mal in das Kuratorium des KJTZ berufen. 

Foto: Thomas Rabsch

Bassam Ghazi, Regisseur, Theaterpädagoge, Diversitytrainer, Künstlerischer Leiter des Stadt:Kollektiv am Düsseldorfer Schauspielhaus und seit 2020 Mitglied des Kuratoriums des KJTZ:  
Bassam Ghazi (*1974 in Beirut/Libanon) hat nach einer Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher eine Ausbildung zum Theaterpädagogen im Theaterpädagogischen Zentrum Köln absolviert. Von 2004 bis 2014 leitete er das IMPORT EXPORT KOLLEKTIV in Köln, war später Theaterpädagoge am GRIPS Theater Berlin und am COMEDIA Theater Köln und seit 2015 Theaterpädagoge und Regisseur am SCHAUSPIEL KÖLN wo er die Künstlerische Leitung des IMPORT EXPORT KOLLEKTIV innehatte. 2016 bis 2018 war er Jurymitglied für das Theatertreffen der Jugend Berlin und 2020/2021 Kurator für das Festival des Theaters für junges Publikum AUGENBLICK MAL! 2021. Als freiberuflicher Trainer bietet er Fortbildungen zu den Themen Diversität, Diskriminierung und Empowerment für Bildungs- und Kulturinstitutionen an.
Bassam Ghazi war seit 2020 Mitglied des Kuratoriums des KJTZ und wurde nun zum zweiten Mal in das Gremium berufen.  

Forschung und Wissenschaft

Foto: Johanna Lippmann

Prof. Dr. Christoph Lutz-Scheurle, Kulturwissenschaftler und Professor im Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften mit dem Profil Theater als Soziale Kunst (TaSK) an der Fachhochschule Dortmund:
Christoph Lutz-Scheurle studierte von 1996 bis 2001 Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim sowie Creative and Performing Arts an der St. Johns University of York (England). Von 2003 bis 2006 war er Promotionsstipendiat der Universität Hildesheim und promovierte dort 2007 zum Dr. phil. Von 2009 bis 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter für Theorie und Praxis der szenischen Darstellung am Institut für Medien und Theater an der Stiftung Universität Hildesheim. Von Oktober 2012 bis August 2013 hat er die Professur für Ethik und Bildung an der Fachhochschule Dortmund vertreten und ist seit September 2013 Professor für Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kunst und Teilhabe am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind partizipative Verfahren im Theater, kulturelle und ästhetische Bildung sowie Theorie und Praxis der Darstellung. 
Christoph Lutz-Scheurle war seit 2020 Mitglied des Kuratoriums des KJTZ und wurde nun zum zweiten Mal in das Gremium berufen. 

Foto: Thomas Krätzig

Prof. Dr. Maike Gunsilius, Professorin für die Ästhetik des Kinder- und Jugendtheaters am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur an der Stiftung Universität Hildesheim:
Maike Gunsilius studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim und Theatre am Dartington College of Arts (England). Seit 2000 hat sie als Dramaturgin und Performerin an Stadttheatern und freien Projekten u.a. in Basel, Frankfurt a.M., Freiburg, und Hamburg gearbeitet. Von 2015 bis 2017 war sie Stipendiatin des Graduiertenkollegs Performing Citizenship an der HafenCity Universität Hamburg, wo sie auch promovierte. Von 2019-2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Participatory Art-based Research (PABR) an der HafenCity Universität Hamburg. Seit 2020 ist sie als Professorin für die Ästhetik des Kinder- und Jugendtheaters Inhaberin des einzigen Lehrstuhls für Theorie und Praxis des Kinder- und Jugendtheaters an einer deutschen Hochschule. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Dramaturgien des zeitgenössischen, performanceorientierten Kinder- und Jugendtheaters sowie partizipative Forschung mit Kindern und Erwachsenen im Theater. 
Maike Gunsilius wurde zum ersten Mal in das Kuratorium des KJTZ berufen. 

Kulturpolitik/Jugendpolitik 

Foto: privat

Prof. Dr. Tom Braun, Professor für Kultur- und Medienpädagogik an der IU Internationale Hochschule, Mitglied der wissenschaftlichen Leitung des IU Research Center Kulturelle Bildung und Digitalität:
Tom Braun studierte Erziehungswissenschaft, Theaterwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der FU Berlin. 2021 promovierte er an der Philipps-Universität Marburg. Zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und schließlich als langjähriger Geschäftsführer der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) verantwortete er bundesweite Maßnahmen zur Feldentwicklung der kultur- und medienpädagogischen Fachstrukturen. Von 2019 bis 2022 war er Mitglied des Bundesjugendkuratoriums der Bundesregierung und des Beirats des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend zur Gemeinsamen Jugendstrategie der Bundesregierung. Seit 2021 ist er Professor für Kultur- und Medienpädagogik an der IU Internationale Hochschule mit den Forschungsschwerpunkten Theorie und Praxis Kultureller Bildung, Kulturen postdigitaler Subjektivität, kritische Kulturpädagogik, kulturelle Schulentwicklung sowie kinder- und jugendgerechte Ganztagsbildung. 
Tom Braun wurde zum ersten Mal in das Kuratorium des KJTZ berufen. 

Jungkurator 

Foto: Fabian Raabe

Florian Hecht, Projektleiter der „youngprojects“ – Büro für junge Eventplanung im FEZ Berlin; Student des Eventmanagements B.A. und freier Referent für junge Partizipation:
Florian Hecht aus Berlin verfolgt das Ziel und setzt sich dafür ein, eine partizipative Umgebung für junge Menschen zu schaffen, wo die junge Stimme Gehör und Relevanz findet. Seit Oktober 2019 ist er Projektleiter des Büros für junge Eventplanung „youngprojects“ am FEZ Berlin wo er eigenverantwortlich Livestreams, Festivals und Bildungsprojekte im Rahmen von Jugendbeteiligungsprojekten durchführt und die Arbeit von 7 weiteren jungen Menschen koordiniert. Seit 2021 ist er Projektmitarbeiter und -leiter des Kinder- und Jugendblogs FEZblogger am FEZ Berlin und Mentor der Kinderblogger*innen des FEZ. Von 2021 bis 2023 hat er zwei Festivals des Theaters für junges Publikum AUGENBLICK MAL! als Mitglied in der Jugendredaktion und später der Vertretung für junge Perspektiven mitgestaltet und war an der Entwicklung für mehr junge Beteiligung in den Festivalstrukturen beteiligt. Seit 2021 ist er Präsidiumsmitglied im Verein Jugendweihe Berlin/Brandenburg e.V. 
Florian Hecht wurde zum ersten Mal in das Kuratorium des KJTZ berufen. 

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