von Antigone Akgün
Nicht wenige haben sich in den letzten Jahren eifrig in gewaltige Gedankenlaboratorien zurückgezogen, um Ausschau nach dem Jugentheaterfutur zu halten. Wie geht’s weiter mit den jungen Künstler*innen und Theaterliebhaber*innen, welche Inhalte, was für Formate interessieren sie? Hat der Jugendclub abgedankt oder steht sein holographisches Zeitalter noch bevor?
Doch… wieso weiter sinnieren und den Qualm aus dem Kopf steigen sehen, wenn man die Quelle, die eigentlich Betroffenen der Diskussion, die jungen Künstler*innen und Theaterliebhaber*innen direkt mit ins Labor holen kann?
Das haben wir getan. In Folge 1 des partizipativen Live-Stream-Diskurses wurde sich bereits herangewagt an eine Bestandsaufnahme der Gegenwart und Wunschliste der Zukunft – insbesondere was Inhalte betrifft.
Here we go:
- Womit das Jugendtheater gegenwärtig punktet:
- Balance zwischen Rahmengestaltung der Theaterpädagog*innen und Mitbestimmungsoptionen der Jugendlichen
- Ermöglichung der „Begegnung“ mit neuen Charakteren und Figuren und Freiheit, diese kreativ mit- und umzugestalten
- Raum des „Sich-Ausdrückens“
- Womit das Jugendtheater gegenwärtig eher nicht so punktet:
- Reproduktion von Stereotypen und Zuschreibungen sowie wenig Reflexionspotenzial dessen
- Jugendliche nicht selten eine Projektionsfläche für Bilder von Jugendlichen, die in Erwachsenenköpfen entstanden sind
- Etablierung von Konkurrenzsituationen, etwa durch Castingsituationen/Auswahlworkshops
- stellenweise Professionalisierung und Reproduktion des „Erwachsenen-Theaters“
- Womit das Jugendtheater in Zukunft punkten kann:
- Jugendliche sich äußern lassen und ihre Anregungen ernst nehmen
- statt aktueller Trend-Themen: größere Lebensfragen und Dinge, die uns unmittelbar umgeben und betreffen, verhandeln
- neue ästhetische Formen zulassen und fördern
- abseits des Schauspiels auch für weitere Aspekte/Berufe des Theaters sensibilisieren und die Jugendlichen – nach Wunsch – in diese einbeziehen
- als Institution den Jugendlichen Diversität und Mitbestimmung vorleben
- mehr Ressourcen und Gelder ermöglichen
- durch diskursive Formate Jugendliche in die Gestaltung einer Spielzeit miteinbeziehen
Die anwesenden Jugendlichen bezogen sich in ihrer Diskussion sowohl auf schulische Erfahrungen, als auch auf solche aus Jugendclubs von Stadt- und Staatstheatern.
Habt Ihr der Wunschliste etwas hinzuzufügen, aber den Weg ins Laboratorium verpasst? Hier ein paar gute Nachrichten:
theater+zukunft findet noch zweimal statt – am 3. und am 10. Mai von 16 bis 18 Uhr. Klickt Euch dazu in den Diskursraum und gestaltet mit!
Den kompletten Spielplan mit+abstand findet Ihr HIER.
Die Mini-Stipendien werden finanziert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitgliedsbeiträgen der ASSITEJ.
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