Märchen kurz und knapp: Steven Cloos erzählt „Die kleine Meerjungfrau“ und „Die Sterntaler“

IMG_6190Virtuelle Spielzeit mit+abstand: Kategorie [drauf+sicht]

von Steven Cloos

„Lesen ist das grenzenloseste Abenteuer der Kindheit“, sagte Astrid Lindgren einmal und ich finde das einen ganz klugen und schönen Satz. Denn wir alle brauchen Geschichten. In Zeiten von social distancing vielleicht sogar umso mehr. So ging es mir jedenfalls und ich habe gleich Andersens Märchenband aus dem Regal gezogen. Ich hatte ja Zeit, denn auf einmal durfte man nicht mehr auf der Bühne stehen und spielen.

Deshalb fragte das Stadttheater Ingolstadt nach Videobeiträgen für die Online-Aktion #TheaterOhnePublikum. Ich wollte sofort weiter für junges Publikum erzählen und da ich schon den Märchenband in der Hand hatte, dachte ich mir: Wieso denn nicht Märchen kurz und knapp erzählen, sagen wir in wenigen Minuten, sagen wir quasi ein Minutenmärchen? Und da aus Langeweile ja so manch schönes Ding entstehen kann, habe ich gleich angefangen, an einer gezeichneten Nacherzählung der kleinen Meerjungfrau zu basteln. Heraus kam ein Stop-Motion-Filmchen, in dem ich auch visuell das geschriebene Wort in den Vordergrund gerückt und deshalb auf Buchseiten gezeichnet habe. Weil das Ganze dann solche Freude machte, habe ich gleich weitere Minutenmärchen für das Junge Theater Ingolstadt gebastelt und wurde dabei tatkräftig vom Team unterstützt.

Wichtig ist mir bei meinen Märchen vor allem die Einfachheit des Erzählens und der Ästhetik. Ja, vielleicht inspirieren meine kurzen Märchen ja auch dazu, selbst kreativ zu werden und mit Zeichnungen oder Figuren Geschichten zu erzählen. Solche, die es schon gibt oder solche, die man sich selber ausdenkt – probiert es aus, es lohnt sich! (Aber bitte, bitte, bitte reißt nicht einfach so aus tollen Büchern ein paar Seiten aus. Eure Eltern haben sicher ein paar alte, gebrauchte Urlaubsbücher, die niemand mehr lesen will…)

Ich erzähle euch jetzt ein Märchen von Hans Christian Andersen, der so herrlich melancholisch schreiben kann, dass man traurig und glücklich zugleich ist:

Auch ein kurzes Grimm-Märchen will ich euch erzählen, das ihr sicherlich kennt:

Und da ich mit der wundervollen Astrid Lindgren angefangen habe, möchte ich auch mit drei Sätzen von ihr enden, die ebenso klug und schön sind, wie die vom Anfang und die sie im übrigen bei der Verleihung des Andersen-Preises sagte (so schließt sich der Kreis): „Ich will für einen Kreis schreiben, der Wunder bewirken kann. Nur Kinder können beim Lesen Wunder bewirken. Deswegen brauchen Kinder Bücher.“

Am 7. Juni gibt es zwei weitere Folgen der Minutenmärchen hier auf dem Blog.
Und das Stadttheater Ingolstadt veröffentlich später einige weitere.


BMFSFJ_2017_Office_Farbe_deZum kompletten Spielplan mit+abstand geht’s HIER.
Die Rechte liegen bei den Künstler*innen.
Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitgliedsbeiträgen der ASSITEJ.

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