Wie war eigentlich… die Werkstatt „Transfer“ für Übersetzer*innen? Teil 1 von 4: Zuzana Finger

Vier Tage voller… Heavy Metal-Vokabular? Augenfarben: Gelb-Blau-Bunt? Nicht-Cowboys in Telefonzellen? Plusquamperfekt mit Maria Theresia? Das gibt’s nur bei der Werkstatt Transfer – Kinder- und Jugendtheater in Übersetzung. Das KJTZ veranstaltete diese vom 07. bis 10. Juli zum sechsten Mal im Rahmen des Internationalen Theaterfestivals für junges Publikum Rhein-Main Starke Stücke, in Zusammenarbeit mit der KulturRegion FrankfurtRheinMain und mit Förderung durch den Deutschen Übersetzerfonds.

Hier bloggen in den kommenden Wochen die diesjährigen Teilnehmer*innen der Werkstatt Zuzana Finger, Adrian Kurmann, Wolfgang Barth und Corinna Popp über ihre Eindrücke der Werkstatt und ihre übersetzten Theatertexte und Projekte.


Nono, Gary, Nige und Luan mit gesprenkelten Augen

von Zuzana Finger

So heißen die Hauptfiguren in den Theaterstücken, die Corinna Popp, Wolfgang Barth, Adrian Kurmann und ich während der Transfer-Werkstatt vorstellten: Texte von Gwendoline Soublin, Veronika Boutinova, Chris Dockrill und Jeton Neziraj, dessen Stück Sytë e shkruar ich aus dem Albanischen übersetzt hatte. Nono, Gary, Nige und Luan stehen für Kinder und Jugendliche, die trotz ihrer schwierigen Lebensverhältnisse zu Kristallisationspunkten von Freundschaft und Solidarität werden.

Die Transfer-Werkstatt 2021 wurde von Nikola Schellmann (KJTZ) rundum perfekt organisiert und persönlich betreut. Die Besprechung der eingereichten Übersetzungen wurde hoch professionell, behutsam und umsichtig von Dr. Barbara Christ geleitet, die auch eine umfassende Einführung in berufspraktische Fragen gab.

Nach vielen Monaten der Abgeschiedenheit am heimischen Schreibtisch war ich erfreut und dankbar, mit Kolleg*innen zusammenkommen zu dürfen, mit ihnen in einen intensiven Austausch zu treten und ihre Arbeit im Detail kennenzulernen. Immer mit dem guten Gefühl, der erfahrenen Werkstattleiterin Barbara Christ alle offenen Fragen stellen zu können und die Diskussion in der Gruppe als ein Zusammenspiel aus Sorgfalt, Wissen und Kreativität zu erleben.

Für sehr gelungen halte ich das Konzept der Werkstatt, als eine zweite wichtige Komponente Fachgespräche anzubieten: in diesem Jahr sehr informativ und anregend mit Susanne Freiling (Theaterhaus Frankfurt und Festivalleitung Starke Stücke) und Christoph Zabel (Verlag der Autoren).

v.l.: Nikola Schellmann, Corinna Popp, Zuzana Finger, Adrian Kurmann, Wolfgang Barth, Barbara Christ (Foto: Marina Andrée)

Die dritte tragende Säule der Transfer-Werkstatt sind die Theaterbesuche. Unter den bestehenden Einschränkungen waren die Aufführungen alles andere als leicht auf die Bühne zu stellen und daher waren sie für mich, die Theaterstücke übersetzt, nach langer Zeit des erzwungenen Verzichts eine echte Beglückung und seelische Wohltat.

Das lebendige Theater ist die Quelle, aus der die Sprache der Theaterübersetzung immer wieder neu entsteht. Die Transfer-Werkstatt ist der Ort, an dem die Entstehung von guten Theaterübersetzungen kontinuierlich begleitet und gefördert wird. Dafür gilt allen Förderern, Organisator*innen und Mitwirkenden mein großer Dank.

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